Corona und der Schulbetrieb in beiden Basel

Beitrag im SP-Magazin «links» vom Januar 2022, gemeinsam mit Franziska Roth

Die Schulen waren im Verlauf dieser Pandemie – abgesehen von der ersten Welle – dauerhaft offen. Es ist uns ein grosses Anliegen, dass der Präsenzunterricht aufrechterhalten werden kann, damit die Schülerinnen und Schüler ihre sozialen Strukturen beibehalten und sie weiterhin unterrichtet werden können.  

Die Ansteckungszahlen an den Schulen verhielten sich jedoch ähnlich wie die Wellen des Virus. Sowohl im letzten Winter wie auch im vergangenen Herbst stiegen die Zahlen teilweise stark. Oft hiess es von den Kantonen dann, Kinder seien nicht so gefährdet, würden bei einer Ansteckung keine oder nur schwache Symptome entwickeln und seien keine Treiber der Pandemie. Eine dosierte Durchseuchung der Kinder könne problemlos in Kauf genommen werden.

Heute wissen wir, das war eine krasse Fehleinschätzung. Auch Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene können sich mit dem Virus anstecken und einen schweren Verlauf haben. Hinzukommt, dass die Schülerinnen und Schüler das Virus aus der Schule nach Hause tragen und dort ihre Familie, auch die Grosseltern, anstecken.

Schutzmassnahmen gefordert

Mehrfach haben sich die Lehrpersonen und ihren Verbänden für bessere Schutzmassnahmen an den Schulen stark gemacht. Unter anderem haben sie Luftfilter und CO2-Messgeräte für die Klassenzimmer gefordert und sie haben eine Masken- und eine Testpflicht vorgeschlagen.

Vor allem im Kanton Basel-Stadt sind diese einfachen, aber wirkungsvollen Forderungen nur bedingt auf fruchtbaren Boden gefallen. Zwar gibt es ein Schutzkonzept, wie das aber umgesetzt werden soll, ist den teilautonomen Schulstandorten überlassen. Haben diese aber etwas mehr gemacht, dann sind sie vom Erziehungsdepartement wieder zurückgepfiffen worden. So sind Unklarheiten und Unsicherheiten entstanden.

Im Kanton Basel-Landschaft wurden zumindest die Sekundar- und Mittelschulen frühzeitig mit CO2-Messgeräten ausgestattet und das breite Testen Baselland gibt es bereits seit bald einem Jahr. Auch mussten die Schulträger den Lehrpersonen FFP2-Masken zur Verfügung stellen. Als die Fallzahlen an den Schulen im Herbst 2021 explodierten, wurde zu langsam reagiert. Man hatte weder für Luftfilter noch für eine verpflichtende Teilnahme am breiten Testen ein offenes Ohr. Erst als sich auch viele Lehrpersonen ansteckten, reagierte der Kanton und verpflichtete alle zur Teilnahme am breiten Testen auf Januar 2022.

Einsatz der SP für einen sicheren Schulbetrieb

Im Grossen Rat haben wir uns um bessere Schutzmassnahmen an den Schulen bemüht. Mit einer Interpellation hat SP-Grossrat Claudio Miozzari nach den Gründen für die zögerliche Haltung des Erziehungsdepartements und nach besseren Schutzmassnahmen gefragt und wir haben uns für die Anliegen einer Petition aus Elternkreisen stark gemacht.

Der Landrat hat im letzten Jahr ein Postulat von SP-Landrat Ernst Schürch, welches die Anschaffung von Luftfiltern forderte, überwiesen. Weiter haben wir in Fragestunden verschiedene Forderungen wie bspw. das priorisierte Boostern für Lehrpersonen und die Ausweitung der Maskenpflicht auf der Primarstufe angeregt.

Es ist absolut zentral, dass die Schulen offen bleiben und die Schülerinnen und Schüler sowie die Lehrpersonen geschützt sind. Die nun geltende Masken- und wöchentliche Testpflicht entlastet die Situation sicher. Allerdings dauerte es viel zu lange, bis diese Schutzmassnahmen ergriffen wurden.

Franziska Roth-Bräm, Grossrätin

Jan Kirchmayr, Landrat