Ein massiver Eingriff in die Natur droht

Leserbrief im Wochenblatt und in der Basellandschaftlichen Zeitung vom 05. April 2018
Die vom Kanton in der Anpassung zum Kantonalen Richtplan vorgeschlagene Südumfahrung Reinach, würde mitten durch den wichtigen Grüngürtel zwischen Reinach und Aesch führen. Eine neue Strasse zieht immer mehr Verkehr an und würde das Verkehrsproblem lediglich von Reinach nach Therwil verlagern. Kommt die Südumfahrung zu Stande, würde dies einen massiven Eingriff in die Natur dieser beliebten Naherholungslandschaft bedeuten.
Wie vergangene Woche zu lesen war, befürworten die Gemeinden Aesch und Reinach eine unterirdische Linienführung der Umfahrungsstrasse. Nur: Auch eine Tunnellösung würde im Tagbau gebaut werden. Der Eingriff in die Landschaft und Umwelt wäre genauso vorhanden und eine Renaturierung des Areals würde wohl Jahrzehnte dauern. Klar ist auch, dass sich das 20 Millionen Preisschild mit dieser Lösung vervielfachen würde.
Ebenfalls wird nun die Südumfahrung als Bedingung für den ÖV-Korridor Reinach-Dornach gestellt. Obwohl eine entsprechende Tramverbindung grundsätzlich sinnvoll wäre, sollten die Verkehrsträger nicht gegeneinander ausgespielt werden. Für uns hat die Erhaltung des Grüngürtels zwischen Aesch und Reinach höchste Priorität. Herausforderungen im Verkehr soll man nicht mit einem Kapazitätsausbau lösen, sondern mit neuen Lösungen im öffentlichen Verkehr und modernen Mitteln wie beispielsweise Carsharing.
Für uns ist klar: Wir wehren uns gemeinsam gegen die Zubetonierung des Naherholungsgebietes zwischen Aesch und Reinach. Es bleibt nun abzuwarten, welche Anpassungen der Regierungsrat nach der Vernehmlassung im Kantonalen Richtplan vornehmen wird. Hält er an der Südumfahrung Reinach fest, werden wir diese mit demokratischen Mitteln bekämpfen.
Mikula Thalmann, SP Einwohnerrat
Jan Kirchmayr, Landrat und Präsident SP Aesch-Pfeffingen

Schreiben Sie einen Kommentar